Ein Leser schreibt zum SZ-Artikel „Im Schutzgebiet soll ein
Solarpark entstehen“, erschienen am 28. Dezember.
Das Projekt Freiflächen-Fotovoltaikanlage stößt nicht nur
auf Verständnis, weil hier fast zehn Hektar Fläche der
Nahrungsmittelproduktion entzogen werden. Der Solarpark soll
auf der Fläche eines Maisackers entstehen. Maisanbau nahm im
Verwaltungsverband Altshausen und im Landkreis Ravensburg
exorbitant zu, am allerwenigsten für die Ernährung der
Menschen, sondern als Energiemais zur Herstellung von
Maissilage als Biogassubstrat, um die 83 Biogasanlagen
innerhalb des Landkreises zu versorgen. Weltweit wird
fossile Energie durch Bioenergie ersetzt, um das
klimaschädigende Treibhausgas CO2 einzusparen. Dies ist eine
verfehlte Politik, weil der Wissenschaftliche Beirat der
Europäischen Umweltagentur (EEA) nachgewiesen hat, dass die
meisten Biogasenergieträger erhebliche Mengen an
Treibhausgas emittieren und damit ist die These widerlegt,
Bioenergie sei weitgehend „klimaneutral“. Deshalb ist aus
ökologischer Sicht ein Solarpark ungleich wertvoller im
Vergleich zu einem Maisacker, auf dem die Solaranlage
erstellt ewerden soll. Weiterhin muss in Zeiten
landwirtschaftlicher Überschüsse durchaus nicht mehr jede
Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden.
Aus dem geplanten Solarpark entwickeln sich
Sekundär-Biotope, wie eine ökologisch wertvolle
Magerwiesen-Vegetation und am Rand der Solaranlage wird ein
Linien-Biotop entstehen, bestehend aus einer vielfältigen
Hecken-Botanik. Damit ist der geplante Solarpark dem
Naturschutz eher dienlich und kann helfen, den Verlust
wertvoller Biotope in bescheidenem Umfang auszugleichen.
Dr. Erich Koch, Altshausen
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